Im Mühldorfer Hart waren über 2.200 KZ-Gefangene in Massengräbern verscharrt worden. Nach dem Fund veranlassten die Amerikaner umgehend die Exhumierung der Toten durch ehemalige NSDAP-Angehörige und die würdevolle Bestattung auf Ehrenfriedhöfen. Die Bevölkerung wurde zur Teilnahme an den feierlichen Beerdigungen verpflichtet. Die Anwohner mussten dabei an den geöffneten Särgen vorbeigehen. In den folgenden fünf Jahren ließen die Amerikaner weitere KZ-Ehrenfriedhöfe im Landkreis errichten.
Mit ihrem Projekt „No longer silent“ erinnern Schülerinnen des Mühldorfer Ruperti-Gymnasiums an die dunkle Geschichte im Mühldorfer Hart und sie apellieren an uns: „Jeder von uns hat die Verantwortung, gegen das Vergessen zu kämpfen und den Opfern ein würdiges Andenken zu schenken“:
Massengrab am Kronprinzenstein
Im Zusammenhang mit einem Bauprojekt wurden im Mühldorfer Hart mehrere KZ-Außenlager und Arbeitslager errichtet. Um an das Leiden der Gefangenen und die Toten zu erinnern, die auf den umliegenden KZ-Friedhöfen begraben sind, wurde im April 2018 eine dreiteilige KZ-Gedenkstätte neben einem ehemaligen Massengrab eröffnet, in dem nach dem Krieg mehr als 2.200 ermordete Menschen gefunden wurden.